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« Zweiter Weltkrieg in der Ukraine  |   9.5.1944 - KRIM »

Zweite Weltkrieg – Partisanenkrieg -

Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 rief Josef Stalin die sowjetische Bevölkerung in den besetzten Gebieten dazu auf, einen umfassenden “Volkskrieg” im Hinterland des Feindes zu organisieren. Doch verhielten sich Teile der Zivilbevölkerung anfänglich noch abwartend oder sogar tendenziell freundlich den Deutschen gegenüber. Vor allem die Bevölkerung des Baltikums und viele Ukrainer begrüßten die Wehrmacht als Befreier vom stalinistischen Regime. Mit zunehmender Brutalisierung der Besatzungsmacht stieg jedoch die Unterstützung für die Partisanen. Im Frühjahr 1942 setzte ein wirksamer Partisanenkrieg gegen die Deutschen ein, der von beiden Seiten mit beispielloser Härte geführt wurde. Verstärkt wurde der Hass auf die Deutschen auch durch wirtschaftliche Ausbeutung der besetzten Gebiete, durch die der Bevölkerung ihre Existenzgrundlagen weitgehend entzogen wurden.

(…) …

Die Partisanen kontrollierten jedoch häufig auch große landwirtschaftliche Nutzflächen. Dadurch fügten sie den deutschen Besatzungsbehörden auf dem Ernährungssektor empfindliche Schäden zu, da die deutschen Armeen aus dem besetzten Land versorgt werden sollten. Mit dem sogenannten Schienenkrieg fügten die Partisanen der Wehrmacht ebenfalls hohe Verluste zu. So wurden im rückwärtigen Gebiet der Heeresgruppe Mitte - dem hauptsächlichen Operationsgebiet der Partisaneneinheiten - zwischen Juni und Dezember 1942 durchschnittlich fünf bis sechs Anschläge auf Bahneinrichtungen pro Tag verübt. Im Jahr 1943 wurden insgesamt ca. 11.000 Gleissprengungen, 9.000 entgleiste Züge, 40.000 zerstörte Waggons und 22.000 vernichtete Fahrzeuge gezählt. Während der sowjetischen Sommeroffensive 1943 erreichten diese Sabotageakte ihren Höhepunkt. So beeinträchtigten die Partisanen die Verbindungslinien und damit die Versorgung der deutschen Truppen mit Personal und Gerät erheblich. Aber auch die sowjetischen Truppen, die auf ihrem Vormarsch in großem Umfang die Bahn als Transportmittel nutzten, hatten unter diesen Zerstörungen zu leiden. Daneben banden die Partisanen größere deutsche Einheiten, da ihre Überfälle und Sabotageakte stark erhöhte Sicherungsmaßnahmen erforderlich machten.

Quelle: Thomas Jander, DHM Berlin, 19. Mai 2015 (Textauszug)


Der Beitrag wurde am Mittwoch, den 6. April 2022 um 19:45 Uhr unter der Kategorie Vorstand veröffentlicht. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen und selbst einen Kommentar schreiben.

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